IMHO - in my humble opinion -
Mein Blog zum Thema Privatsphäre, Internet und Humor.

++ Kundenbindung à-la-Swisscom / "BAKOM ist Schuld" ++
 

Zu einem ISDN-Anschluss gehört auch ein qualitativ gutes Telefon mit technischen Features. Punkt.

In meinem Fall ist das ein Gigaset 4175 mit Gigaset Comfort-DECT-Mobilteilen. Neben der Qualität des Produktes, der Möglichkeit der Programmierung via USB, der Faxempfangsmöglichkeit via USB und weitere technischen Features, stand dabei natürlich auch das Design der DECT-Mobiltelefone im Vordergrund. Naja, für mich war die Konfiguration via PC etwas wichtiger, für Susanne war es eher das Design der Mobilteile. Auf jeden Fall konnten wir uns auf das Gigaset 4175 einigen und ich bin mit der Konfiguration sehr zufrieden.

Geräteauswahl wie in der DDR oder bei Henri Ford
Beim Automobilhersteller hiess es früher "the cars will be available in any color so long as it is black.” und in der Schweiz heisst es "Kaufen Sie das ISDN-Telefon der Marke die Ihnen am Besten gefällt - aber kaufen Sie ein ASCOM". Naja, ISDN ist ja genormt, da kann man auch andere Geräte kaufen - wo ist das Problem? Es gibt keines - ausser dem Kundenbindungsprogramm des BAKOM und der Swisscom. Wer die geniale Idee dazu hatte weiss ich noch nicht, aber das finde ich noch raus.

SMS vom Festnetz aus - ein Traum!
Die Frage die ich bei der Konfiguration hatte war völlig unpolitisch: Was gebe ich für eine SMS-Service-Zentrale ein? Ist doch kein Problem - Handy gepackt, nachgesehen was für eine Zentrale eingestellt ist - voila! (Der geübte Leser merkt: ich habe kein Nokia, sonst hätte mich das alleine eine halbe Stunde beansprucht - bei allem anderen ist Nokia tiptopp, aber die SMS-Zentrale einstellen... ). Fehlermeldung beim ersten Test-SMS. Nummer anders geschrieben. Wieder Fehler. Nach mehreren Versuchen: Übungsabbruch.

Willkommen bei Swisscom
Super Homepage, ausser man sucht: die Nummer des SMS-Service-Centers oder die Telefonnummer der Hotline für den Festnetzbereich der Swisscom. Die Nummer ist ganz einfach, aber sucht sie ja nicht im Internet, der Geheimtipp lautet 0800 800 800.

Im Gegensatz zu früher erhält man auch relativ schnell eine lebendige Person ans Gerät, aber die Frage war bereits zu technisch, deshalb musste ich noch weitere 5 Minuten am Telefon warten.

Das BAKOM ist Schuld!
Was für eine Telefon haben Sie? - Siemens Gigaset 4175
Siemens? Geht nicht.
SMS im Festnetz wird vom BAKOM geregelt und die Geräte von Ausländischen Herstellern (z.B. Siemens) funktionieren deshalb bei uns nicht. Das Gleiche ist mit der CLIP-Funktion für Anlaogtelefone (Anm.: Anzeige des Anrufenden - mein SWATCH-Analog-Telefon hätte das unterstützt, aber die Swisscom nicht), technisch kein Problem, aber das BAKOM will diesen Dienst für Analog-Telefone nicht anbieten.

Wer profitiert denn da wieder?
Eigentlich ist die Welt ja in Ordnung:

- Kaufst Du Ascom kannst Du SMSlen, kaufst Du eine Weltmarke bist Du Spielverderber und darfst dafür nicht Simslen.
- CLIP: wenn man die Funktion einschaltet, fällt einer der Hauptgründe für einen ISDN-Anschluss weg und die Swisscom kann fast keien ISDN-Anschlüsse mehr vermieten (ausser für Firmen).

Jetzt frage ich mich: was hätte das BAKOM davon wenn SMS und CLIP bewusst nicht ermöglicht werden?
Nichts. Ist es also wahrscheinlich, dass das BAKOM Dienste bewusst sperrt oder behindert und der Swisscom und der ASCOM dadurch Wettbewerbsvorteile bringt, den Kunden aber nur Nachteile?

Uns bleibt immer noch Paris
Humprey Bogart in Casablanca "we still have Paris" - auch ich erinnere mich gerne an früher, als die Welt noch in Ordnung war. Telefone durfte man nur von der PTT (später Telecom PTT) haben, durfte sie nur mieten und sie waren tropensicher getestet, hätten wahrscheinlich auch einen NEMP - sicher aber Tropenhitze und arktische Kälte - überstanden, waren formschön und "any color so long as it is black" - später auch grau oder sogar beige.

Modems waren generell verboten oder legale Kistchen prohibitiv teuer um Kaufwillige abzuschrecken. Das BAKOM war Herrscherin über die Kupferdrähte und wehe jemand hängte dort ein Gerät an, das nicht zugelassen war (wie z.B. das Dynalink V.42bis 2400Baud - Modem mit Faxteil!, das ich für den halben Preis gekauft und anschliessen "exportiert" habe, unterdessen habe ich es wieder hier - aber was will ich mit 2'400 wenn ich bei hispeed 256'000'000 habe?).

Vielleicht hat das BAKOM ja doch etwas damit zu tun?
Genauso schnell wie aus einer SED eine PDS wird wurde aus dem einstigen Kupferdraht-Polizist eine moderne Anstalt des Bundes.

Preisfrage: hat sich das Denkschema geändert?

posted by Kaspar on www.imho.ch | direkter Link: Donnerstag, Februar 13, 2003 top
        
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